Kunst, Austausch und Transformation im Fokus unseres Artist-in-Residence-Programms

Unser Artist-in-Residence-Programm hat sich in den letzten Jahren zu einer innovativen Kombination aus künstlerischer Praxis, sozialem Austausch und gesellschaftlicher Transformation weiterentwickelt. Ursprünglich als ein Raum für internationale Künstler:innen gedacht, hat das Programm mittlerweile eine viel größere Dimension angenommen. Wir sind begeistert, wie viele Menschen aus der Region sich an den Programmen zu beteiligen und wie tief die Resonanz in der lokalen Gemeinschaft war. Durch die engen Kooperationen mit unseren diesjährigen lokalen Partnern – dem Centre de Développement Chorégraphique La Termitière (CDC), Faso Check und Radio Awu – konnten wir im Operndorf den interkulturellen Dialog, die Medienkompetenz und die Förderung von Frauenrechten weiter stärken.
Die Zusammenarbeit mit dem CDC La Termitière richtete einen besonderen Fokus auf Tanzworkshops, die Themen wie „Der Bezug zu sich selbst“, „Der Bezug zu anderen“ und „Der Bezug zum Kollektiv“ behandelten. Teilnehmer:innen, darunter viele junge Menschen aus verschiedenen sozialen Kontexten, setzten sich intensiv mit ihrer kulturellen Identität auseinander und lernten, wie Tanz als universelle Sprache den interkulturellen Dialog fördert. Besonders spannend war der Austausch zwischen traditionellen Tanzformen aus Burkina Faso und urbanen Stilen wie Hip-Hop und Krump. Die Workshops stärkten nicht nur das Verständnis für kulturelle Vielfalt, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele junge Menschen sich aktiv in die kreative Arbeit einbrachten – ein klares Zeichen für die Bedeutung von Tanz als ein Ausdrucksmittel in der Region.
Mit FasoCheck haben wir im März eine weitere Schulung zum Thema „Desinformation und Fact-Checking“ durchgeführt, die auf eine äußerst positive Resonanz stieß. Journalist:innen, Studierende und Mitglieder der Zivilgesellschaft nahmen an der Schulung teil, um zu lernen, wie man Falschmeldungen erkennen und der Verbreitung von Fake News entgegenwirken kann. Besonders die praxisorientierten Übungen und der Einsatz digitaler Tools zur Identifizierung und Entkräftung von Fehlinformationen stießen auf großes Interesse. Es war überraschend, wie offen und engagiert die Teilnehmenden waren und wie schnell sie die neuen Methoden auf ihre eigenen Informationsquellen anwenden konnten. Diese Schulung stärkt nicht nur das kritische Denken, sondern auch das Vertrauen in die Medien und die demokratischen Prozesse in der Region.
Im Bereich der Frauenrechte bieten wir durch unsere Kooperation mit Radio Awu aus Senegal einen Safe Space im Operndorf für Frauen aus der Region. In unseren Reading Sessions haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, gesellschaftliche Themen wie häusliche Gewalt, Zwangsheirat und die Rechte der Frauen zu diskutieren. Diese Sessions fördern das Verständnis für Frauenrechte und bieten eine wertvolle Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Ideen. Wir waren wirklich im positivsten Sinne davon beeindruckt, wie viele Frauen aus der Region bereit waren, sich mit oft tabuisierten Themen auseinanderzusetzen und sich gegenseitig zu unterstützen. Ab März wurde das Format erweitert um feministische Podcasts, die den Frauen eine noch breitere Plattform bieten. In den Podcasts können sie ihre Perspektiven teilen und Themen aus weiblicher Sicht behandeln, die in den traditionellen Medien oft zu wenig Gehör finden.
Was uns besonders freut, ist die wachsende Zahl an Menschen, die sich in diesen Programmen engagieren und mit uns gemeinsam an einer Veränderung arbeiten. Seit Beginn des Operndorfes hatten wir uns zum Ziel gesetzt, Kunst als Kommunikationsmittel für gesellschaftliche Veränderung zu nutzen. Mit unseren lokalen Partnern schaffen wir einen Raum, in dem nicht nur künstlerische Entfaltung stattfindet, sondern auch relevante gesellschaftspolitische Themen angegangen werden. Wir sind stolz darauf, dass diese Initiativen schon so viele Menschen erreicht haben und dass wir gemeinsam ein Netzwerk aufbauen, das über Kunst und Kreativität hinausgeht und zu einer positiven gesellschaftlichen Transformation beiträgt.
Gefördert wird das diesjährige Artist-in-Residence Programm durch