Vision
Das Operndorf Afrika ist ein internationales Kunstprojekt, das seit 2009 in Burkina Faso/Westafrika entsteht und auf die Idee des deutschen Künstlers Christoph Schlingensief (1960–2010) zurückgeht.Das Projekt steht seit 2011 unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident a.D. Horst Köhler. Das Operndorf Afrika war Schlingensiefs letzte künstlerische Arbeit und er bezeichnete es selbst als ›sein wichtigstes Projekt‹.
Mit dem Operndorf Afrika war Christoph Schlingensiefs Wunsch verbunden, einen Ort internationaler Begegnung zu schaffen. Hier sollen Menschen unterschiedlicher Herkunft künstlerisch arbeiten und sich über die Kunst miteinander austauschen können. Seit 2009 manifestiert sich diese Plattform für interkulturelle Austauschprogramme und relevante postkoloniale Diskurse, die ein neues und differenziertes Bild von Afrika sichtbar macht. Eingebettet ist der Austausch in die Alltagswirklichkeit eines neu entstehenden Dorfes, ca. 30 km entfernt von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos. Das Projekt soll mittelfristig in die Souveränität seiner Bewohner übergehen.
Im Februar 2010 wurde der Grundstein für das Operndorf Afrika gelegt. Bis heute wurden auf dem von der burkinischen Regierung bereitgestellten Areal 26 Gebäude errichtet. Alle Bauvorhaben, Kulturprojekte und ihre Finanzierung werden durch die 2009 von Schlingensief gegründete Festspielhaus Afrika gemeinnützige GmbH mit Sitz in Berlin koordiniert. Im Dezember 2012 wurde außerdem die gemeinnützige Stiftung Operndorf Afrika gegründet. Langfristig soll die Stiftung Operndorf Afrika die laufenden Betriebs- und Administrationskosten und den Etat des Kulturprogramms in Burkina Faso übernehmen.
Die Betriebseinheiten Schule und Krankenstation werden bereits durch die Regierung von Burkina Faso getragen. Das Operndorf Afrika ist anfänglich mit finanzieller und logistischer Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes, des Goethe-Instituts, des Auswärtiges Amts, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Grünhelme e.V. und großem persönlichen Einsatz vieler Menschen angeschoben worden.
»Was heißt hier Oper? Der Ort, das Dorf, das wir bauen wollen, ist nicht dazu da, damit hier später Arien gesungen werden oder Symphonieorchester spielen. Meine Vorstellung vom Operndorf ist immer mit der Hoffnung verbunden, dass wir gemeinsam, mit dem Einsatz und dem Geld vieler, diesen Organismus schaffen, der ein Eigenleben entwickelt, durch uns und vor allem durch die Menschen, die dort sind.
C h r i s t o p h S c h l i n g e n s i e f , 2 0 0 9