Fokus Kulturprogramm

Der künstlerische
Schwerpunkt
Der Stellenwert der Kunst und seine Verankerung im Alltagsleben waren für Christoph Schlingensief wichtiger Mittelpunkt seines künstlerischen Denkens. Für sein letztes Projekt, das Operndorf Afrika, stellte die Kunst neben den Säulen der Bildung und der medizinischen Versorgung sein Hauptanliegen dar.
Seit 2012 findet im Operndorf Afrika ein umfangreiches Kulturprogramm aus Theater- und Tanzvorführungen, Filmabenden und Konzerten statt. Es wird von dem lokalen Programmdirektor Alex Moussa Sawadogo konzipiert und organisiert, in Kooperation sowohl mit burkinischen KünstlerInnen und Kulturinstitutionen als auch mit dem Goethe-Institut. Die Veranstaltungen sind gut besucht und ziehen regelmäßig Kulturschaffende und Interessierte aus der etwa 30 Kilometer entfernten Hauptstadt Ouagadougou an. Neben den Veranstaltungen werden Workshops für Kinder und Jugendliche in verschiedenen Kunstsparten ausgerichtet.


Der Schwerpunkt des
Operndorf-Kulturprogramms
Der erste Schwerpunkt des Kulturprogramms ist die monatliche Ausrichtung von drei bis vier kulturellen Veranstaltungen im Operndorf Afrika für die Bevölkerung der Region. Dazu gehört die Präsentation wichtiger afrikanischer Kinofilme, die Aufführung relevanter, zeitgenössischer Theater- und Tanzgastspiele, Konzerte oder auch Abende mit traditionellen Geschichtenerzählern.
Ein zweiter Fokus der künstlerischen Programmgestaltung ist die Vernetzung mit der lokalen Kunstszene. Durch die Bereitstellung der Infrastruktur des Operndorf Afrika, bestehend aus Künstlerhäusern, einem Tonstudio und Ateliers nimmt sie immer mehr Gestalt an und ermöglicht so die Schaffung eines freien Kreativraums.
Diesem Gedanken folgend, wurde in 2015 ein internationales Artist-in-Residence- Programm im Operndorf Afrika aufgesetzt: Erfahren Sie mehr dazu hier.
Das Kulturprogramm des Operndorf Afrika verfolgt darüber hinaus den Schwerpunkt, die künstlerische Ausrichtung der Grundschule durch ein extraschulisches Angebot in Form von Kunst- und Musikunterricht, einer Theatergruppe, durch eine Filmklasse und wechselnde Workshops mit etablierten KünstlerInnen zu ergänzen. Denn die Operndorf-Schule ist keine normale Grundschule in Burkina Faso, sie verfolgt ein künstlerisches Konzept im Unterricht. Mehr zum Bildungsprogramm der Operndorf-Schule erfahren Sie hier.
Seit 2019 findet ausserdem einmal jährlich das KINDER FILM FESTIVAL (KIFIFE) im Operndorf Afrika statt. Wie der Name schon sagt, ist es ein Entdeckungsfestival, das afrikanischen Jugendlichen die visuelle Kunst des Kinos näherbringen soll. Vier Tage lang bieten wir eine Auswahl an Filmen, Dokumentationen, Spielfilmen, Kurzfilmen und Animationen, in denen die ProtagonistInnen und Regisseure Kinder und Jugendliche sind. Die Filme zielen vor allem darauf ab, die Alltagsrealität afrikanischer Kinder und Jugendlicher zu zeigen. Über Projektionen hinaus werden künstlerische Workshops zum Lernen und für ein vertieftes Kinoerlebnis angeboten. Die Kurse werden von Bildungs- und Filmexperten geleitet. Das zeigt, dass das KIFIFE eine eher praktische Herangehensweise an das Kino gegenüber einer rein theoretischen Veranstaltung bevorzugt. Wir bieten Kindern die Möglichkeit, mit der Kamera in der Hand und dem Auge hinter der Linse selbständig Kino zu entdecken und sich frei zu bewegen. Mehr über das KIFIFE Festival finden Sie hier.
Monatlich werden wechselnde Programmpunkte konzipiert und gemeinsam mit nationalen und internationalen KünstlerInnen für Kinder, Eltern sowie Nachbarn des Operndorf Afrika angeboten. Der Etat für das Kulturprogramm beziffert sich monatlich auf 1.000 Euro, von denen Workshops, Veranstaltungen und Ausflüge der Kinder und Jugendlichen des Operndorf Afrika zu befreundeten Kulturinstitutionen nach Ouagadougou finanziert werden. Das Kulturprogramm findet analog zum Schulkalender von Oktober bis Ende Juli jeden Jahres statt – im Sommer pausiert das Programm ebenso wie die Schule.

dazu da, damit hier später Arien gesungen werden oder Symphonieorchester spielen. Meine Vorstellung vom Operndorf ist immer mit der Hoffnung verbunden, dass wir gemeinsam, mit dem Einsatz und dem Geld vieler, diesen Organismus schaffen, der ein Eigenleben entwickelt, durch uns und vor allem durch die Menschen, die dort sind.«

