Artist-in-Residence 2018

Artist-in-Residence
2018

Raphael Dembele• Zonatan Dembele • Die Studierenden der Klasse von Prof. Thomas Zipp (Universität der Künste Berlin): Lisa Braun, Ferdinand Dölberg, Milan Dölberg, Fabian Hub, Magnus Krüger, Yannick Riemer, Greta Wildhage

Raphael Dembele

Raphael Dembélé (1989 geboren in Bamako, Mali), Sänger, musikalischer Arrangeur und Tontechniker. Raphael hatte erste Berührungspunkte mit der Musik im Alter von zehn Jahren als Sänger in der Kathedrale Bamakos. Mit fünfzehn Jahren wurde er im Musikwettbewerb NAR (Nescafé Africain révélation) Erster auf nationaler Ebene und vertrat sein Land zusammen mit anderen KünstlerInnen im internationalen Wettbewerb in Ghana. Raphael entschied sich, Studium und Musik zu verbinden und sich damit in der Musik zu professionalisieren. 2013 richtete er sein erstes Tonstudio ein. Damit gibt er Jugendlichen Zugang zu den technischen Möglichkeiten, ihre Musik aufzunehmen, fördert urbane Musik und schafft einen Pool an talentierten Musikern. 

Raphael Dembele über seine
Teilnahme an der Operndorf-Residenz

In dem Bewusstsein für die Notwendigkeit, mich der Außenwelt zu öffnen, nehme ich die Einladung ins Operndorf an, um dort meine Möglichkeiten zu erweitern. Das Programm Operndorf Afrika bietet für mich die Chance zu geben und zu nehmen, mit Künstlern mit unterschiedlichen Einstellungen und Stilen zu arbeiten. 

Meine Teilnahme an den unterschiedlichen Workshops wird bei mir zweifellos viel Kreativität freisetzen. 

Zonatan Dembele

Zonatan Dembele (1988 geboren in Koutiala, Mali) ist Bassist, Gitarrist, Sänger und musikalischer Arrangeur. Zonatan begann seine musikalische Ausbildung im Alter von neun Jahren, vor allem, indem er Kirchenchöre begleitete. Er studierte zunächst Anglistik an der Universität der Sprachen in Bamako, die er mit einem Bachelorabschluss 2010 verließ, bevor er entschied, seiner ursprünglichen Leidenschaft zu folgen und ein Musikstudium am Konservatorium in Bamako im selben Jahr aufzunehmen. Während seines Studiums erhielt er ein Stipendium der dänischen Regierung, das es ihm ermöglichte, an einem dreimonatigen Austauschprogramm mit der Royale Academy von Aarhus in Dänemark teilzunehmen. Diesem Stipendium folgte ein weiteres viermonatiges Austauschprogramm an der Sibelius Academy in Helsinki in Finnland, finanziert von der finnischen Regierung, in 2014. 

Zonatan Dembele über seine
Teilnahme an der Operndorf-Residenz

Der Freiraum künstlerischen Schaffens und persönlicher Inspiration, den ich mir immer gewünscht habe, wird durch das Künstlerprogramm des Operndorf Afrika ein Stück Realität. Operndorf Afrika ermöglicht einen Raum der Begegnungen, des Erfahrungsaustauschs und des Lernens mit anderen Künstlern mit unterschiedlichen Hintergründen – sowohl im Musikbereich als auch in anderen künstlerischen und kulturellen Bereichen. 

Als Musiker wird diese Residenz ein Fenster sein, das mir nicht nur erlaubt, neue Kenntnisse und Erfahrungen mit internationalen und bekannten Künstlern zu sammeln, sondern auch ein Mittel, mich im nationalen und internationalen Kontext auszudrücken. 

Jenseits dessen wird meine Suche nach Kreativität bei den verschiedenen Workshops, die wir machen werden, herausgefordert werden. 

Die Studierenden der Klasse von Prof. Thomas Zipp (Universität der Künste Berlin): Lisa Braun, Ferdinand Dölberg, Milan Dölberg, Fabian Hub, Magnus Krüger, Yannick Riemer, Greta Wildhage

Der Künstler Thomas Zipp lehrt seit 2008 im Bereich Malerei und Multimedia an der Universität der Künste Berlin. Seine aktuelle Fachklasse, bestehend u.A. aus Lisa Braun, Ferdinand Dölberg, Milan Dölberg, Fabian Hub, Magnus Krüger, Yannick Riemer und Greta Wildhage, nimmt an der diesjährigen Residenz teil.

Die Studierenden der Klasse Zipp über ihre
Teilnahme an der Operndorf-Residenz

Kurz nach unserer geplanten Ankunft im Oktober 2018 findet die Eröffnung Claus Föttingers „Bar 3000“ statt – wie passend! Denn künstlerischer und kultureller Austausch muss, wie wir finden (und offenbar auch Claus Föttinger), unmittelbar vor Ort und ohne festgelegtes Ziel stattfinden. Wir wollen eine Reise, befreit von Erwartungshaltungen, konkreten Konzepten und Plänen beginnen. Die Auseinandersetzung mit den Menschen und dem Ort selbst wird das Projekt formen und in eine für uns nicht absehbare Richtungen führen. Gerade diese Unvorhersehbarkeit entspricht unserer Meinung nach Christoph Schlingensiefs Idee vom Operndorf Afrika und seiner künstlerischen Praxis. In diesem Sinne freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Zonatan Dembele und Raphael Dembele! 

Bis gleich! 

Lisa Braun

Lisa Braun (1988 geboren in Berlin) studiert seit 2014 Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin bei Professor Thomas Zipp. In ihrer materialbasierten Praxis beschäftigt sie sich mit metaphorischen und biomorphen Formen. Der Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit der Körperlichkeit von Formen und deren Auswirkungen auf den Betrachter. Dabei nutzt sie Materialien wie Latex und Ton, um dynamische Eindrücke von Masse und Oberfläche zu erzeugen. Ein flexibles Objekt kann somit hart und unbeugsam wirken. Die Gesten werden zu einer Art Momentaufnahme, die den Transformationsprozess des Materiales ab einem vermeintlich willkürlichen Zeitpunkt einzufrieren scheinen. 

Ferdinand Dölberg

Ferdinand Dölberg, geboren 1998 in Eisenach, DE, studiert seit 2017 er an der UDK Berlin, Bildendende Kunst bei Prof. Thomas Zipp.

Die inhaltliche Schwerpunkte Ferdinand Dölbergs Arbeiten sind Fragen zur eigenen Verortung innerhalb von sozialen Gefügen, zwischenmenschlichen Beziehungen, sowie das Hinterfragen von Individualität.

Fiktive Figuren, maskenhafte Gesichter und absurde Körperformen, mit wechselnden Geschlechteridentitäten, sind Hauptgegenstand seiner Malereien und Zeichnungen.

Display für seine Arbeiten sind hierfür selbstgebaute Räume, in- und hinter denen sich der Künstler selbst verbirgt, vermauert oder einschließt. Auf diese Weise kommunizieren die Arbeiten nicht nur visuell, sonder auch verbal durch direkte Interaktion zwischen Künstler und BetrachterInnen.

Diese Räume dienen jedoch nicht nur als Ausstellungsfläche, sondern auch als fortlaufender Arbeitsplatz und Refugium für den Künstler.

Gemeinsam mit Milan Dölberg ist er Teil der Popkornbrüder

Milan Dölberg

Milan Dölberggeboren 1990 in Aachen, hat von 2011-2014 Druck- und Medientechnik an der Beuth-Hochschule studiert. Seit 2014 ist er an der UdK-Berlin für Kunst (Prof. Tomas Zipp, Tillman Wendland), und Politikwissenschaften an der FU- Berlin eingeschrieben.

In Milans Arbeit werden gesellschaftliche Normen und soziale Identitäten einer Neuverortung unterzogen. Selbst gebaute Räume fungieren einerseits als eigenständige Arbeiten, dienen aber auch als Display für Malereien, Performance, Zeichnung und Neue Medien. Gefundene Materialien werden in einen neuen Kontext gesetzt.

Seine Installationen und Malereien hinterfragen Zuschreibungen von Geschlechterrollen, Selbstdarstellung, Wahrnehmung und den daraus resultierenden Effekten in sozialen Gefügen. Die dadurch entstehenden (vermeindlich absurden) Bildwelten sind Zeugen Milans Auffassung eben dieser Themen.

Gemeinsam mit Ferdinand Dölberg ist er Teil Projekts Popkornbrüder

Fabian Hub

Fabian Hub, (1988 geboren in Mainz) begann 2012 sein Studium der bildenden Kunst an der Akademie für bildende Künste Mainz bei Professor Friedemann Hahn. Seit 2015 studiert er an Universität der Künste Berlin bei Professor Thomas Zipp. 2017 nahm er an einem Artist-in-Residence Programm in Finnland teil (Nelimarkka Museo, Alajärvi). Fabian Hub arbeitet hauptsächlich mit Öl auf Leinwand. Alltägliches, Persönliches, Triviales und die Verortung innerhalb der Malerei bilden den inhaltlichen Rahmen seiner Arbeit. In einem Wechselspiel zwischen der unmittelbaren Umsetzung von Gedanken, Themen, Verweisen, kompositorischen Entscheidungen und Komplexitätsreduktionen, entsteht ein Dialog, der innerhalb der vielen Schichten und Strukturen sichtbar wird. Auch ohne eine konkrete Darstellung von Raum entsteht ein Gefühl von Licht und Tiefe. Innerhalb dieses „Raumes“ finden sich Spuren des gesamten Prozesses wieder, wie zum Beispiel in Form von Schriftfragmenten, welche sowohl Geste, Platzhalter, Kommentar, Zitat als auch rein formales Element sein können. 

Magnus Krüger

Magnus Krüger (1990 geboren in Berlin). Nach einem dreijährigen Kunstgeschichtsstudium mit Schwerpunkt Europa und Amerika und zusätzlichen Seminaren im Bereich der Geschichts- und Kulturwissenschaften Afrikas an der Freien Universität Berlin studiert er seit 2016 Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Fachklasse von Professor Thomas Zipp. Magnus Krüger beschäftigt sich in seiner Arbeit mit Collagen, Siebdrucken, Videokunst und installativen Arbeiten. Häufige Themengebiete sind das Reflektieren gesellschaftlicher Kausalitäten sowie persönlicher Thematiken. Dies geschieht vorwiegend durch das Zusammensetzen einzelner Fragmente in einen neuen inhaltlichen Kontext, was sich durch spontane, als auch konzeptionelle Arbeitsweisen äußert. 

Yannick Riemer

Yannick Riemer (1990 geboren in Niedersachsen). Nach seiner Ausbildung zum Grafiker in Hamburg (2010-2013) studiert er seit 2014 Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin bei Professor Thomas Zipp. Während der Studienzeit nahm er an Artist-in-Residence Programmen in Schottland (Crinan, Argyll) und Finnland (Nelimarkka Museo, Alajärvi) teil. 

In seinen Zeichnungen, Siebdrucken und Malereien befasst sich Yannick Riemer mit Themen wie Lesbarkeit, Zeichen und Symbolen, sowie der Entwicklung einer eigenen kryptischen Sprache. Im Mittelpunkt der Sprachentwicklungen stehen Zeichen und Symbole. Icons, Höhlenmalereien, Runen, Logos, »magische« Zeichen, technische Zeichnungen, Häuser, Schmuck, Flaggen, Uniformen, Strukturen, usw. – alles, was einer ersten intuitiven Bewertung standhält, wird festgehalten. Eine große Sammlung an Skizzen bildet dabei eine Art Lexikon, in dem die einzelnen Zeichen immer wieder neu miteinander verschmolzen, verfremdet und basierend auf ihrer Formsprache neu entwickelt werden, und anschließend als Basis für die künstlerische Arbeit dienen. Eine eigene »Logik« verselbstständigt sich dabei zunehmend und ist nach dem Beenden der Arbeit, selbst für den Urheber, kaum noch nachvollziehbar. 

Greta Wildhage

Greta Wildhage (1991 in Hannover geboren). Im Anschluss an ein zweijähriges Architekturstudium in Potsdam studiert sie seit 2016 an der Universität der Künste Berlin Bildende Kunst auf Lehramt bei Professor Thomas Zipp. Ihre künstlerischen Schwerpunkte sind Zeichnung und Malerei. In ihrer Arbeit folgt sie keinen festgelegten Themenkomplexen oder autobiografischen Fragestellungen, sondern schafft über eine spontane und expressive Arbeitsweise eine emotionale Bildwelt, die sich dem Betrachter direkt eröffnet. Stimmungen werden fern von konkreten, realen Ereignissen, Personen oder Orten eingefangen und bleiben in ihrer Deutung genau so offen wie die formale Ausarbeitung selbst. 

Die Künstlerresidenz Jahrgang 2018 entstand mit freundlicher Unterstützung durch:

Auswärtiges Amt