Artist-in-Residence 2019

Artist-in-Residence
2019

Hervé Humbert • Aguibou Bougobali Sanou • Sylvain Dando Paré

Hervé Humbert

Hervé Humbert (geboren 1968) hat am Institut Supérieur des Beaux Arts in Besançon studiert und 1994/1995 einen Master-Abschluss der École supérieure d’art et de design Marseille-Méditerranée gemacht; seit 2005 lebt und arbeitet er als Künstler in Berlin. H. Humbert beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit der Thematik der Grenzen und Übergänge zwischen Skulptur, Design und Raumgestaltung. Dabei geht er von der Annahme aus, dass das Kunstobjekt ein häusliches Objekt ist, das zu den Alltagsobjekten zählt. In Anlehnung daran versucht er ein offenes, „globales“, d.h. kulturell übergreifendes, Kunstwerk zu schaffen.

Hervé Humbert über seine Teilnahme an der Operndorf-Residenz

Diese Residenz wird eine Zeit der Entdeckung sein: ein Kontinent, seine Bewohner und ihre Geschichte und natürlich das Treffen mit den DorfbewohnerInnen und KünstlerInnen, mit denen ich Kollaborationen eingehen möchte.

Ich möchte mich auf den Boden von Burkina Faso und allgemein auf afrikanischen Boden konzentrieren, der die Ursprünge der Menschheit enthält. Ich will einen gemeinsamen Raum denken, in dem wir uns treffen, versammeln, ein Raum, wo alles begann.

Aguibou Bougobali Sanou

Der Tänzer und Choreograf Aguibou Bougobali Sanou (bekannt als „Bougobali“) ist Gewinner des hochkarätigen US State Department Scholarship Fulbright sowie Halbfinalist von „African got Talent“ 2016 und stammt aus Burkina Faso. Er trainierte bei Choreografen und Theaterregisseuren wie Salia Sanou, Carolyn Carlson, Thierry de Mey, Luca Fusi GM und Régine Chopinot Alexandre de la Caffinière und gewann mehrere choreografische Preise, darunter die Bronzemedaille der Frankophonen Spiele Nizza – Frankreich 2013, 2. Platz Preis der SNC 2012 und Delphic Laurel Medal in Südkorea im Jahr 2009.Das Werk von Aguibou Bougobali Sanou ist eine Mischung aus traditionellen Tänzen des westafrikanischen Mandingo, brasilianischer Capoeira und Theaterausdrücken, die aus seiner Arbeit mit einflussreichen europäischen Regisseuren stammen. Seine  tradizionelle afrikanische Tanzausbildung kombiniert er mit anderen Ausdrucksformen, um ein einzigartiges theatralisches Statement zu kreieren.

Aguibou schuf ein Tanzprogramm in einem Gefängnis in Burkina Faso und arbeitete mit mehr als 70 Gefangenen zusammen, um den Wiedereintritt in die Gesellschaft zu unterstützen.

In den letzten zehn Jahren führten ihn Lehr- und Arbeitsaufträge nach Mexiko, Israel, Südkorea, Indien, Indonesien, Marokko, Frankreich, Frankreich und den USA .

www.tamadia.com

 

Aguibou Bougobali Sanou über seine
Teilnahme an der Operndorf-Residenz

Solange die Ohren nicht hören, werden die Augen nicht sehen und der Mund wird den Ohren nichts sagen.

Meine Ohren haben vom Operndorf gehört, diesem wunderbaren Projekt, und der Residenz im Land der aufrichtigen Männer.

Ich bin so glücklich und aufgeregt, dort in die Künstlerresidenz aufgenommen zu werden, mit diesem Tempel und seiner Energie zu kommunizieren und gemeinsam mit den Menschen, den Kindern, den Frauen, den Männern, zu graben, zu suchen. Und wieder zu suchen, zu schwitzen zu hinterfragen und zusammenzuarbeiten, um unter deren Zeugnis ein Kunstwerk hervorzubringen, das in der Lage sein wird, den Mund und den Körper zu benutzen. Und um von den Energien zu erzählen: um die Geschichte zu erzählen.

Sylvain Dando Paré

Überzeugt davon, dass die Ausbildung die Grundlage für hervorragende Leistungen ist, hat Sylvain mehrere Ausbildungskurse und Workshops begonnen, darunter den regionalen Musiklehrgang von Reemdogo in den Jahren 2005 und 2006, den Jazzworkshop der ENMD (Malo Vallois) im Jahr 2009. 2011 schrieb er sich an der Ecole Nationale de Musique et de Danse de Montreuil für das Fach Jazz ein, später am Conservatoire en cours adultes in der Kontrabassabteilung.

Sylvain trat auf mehreren nationalen und internationalen Bühnen in Afrika und Europa mit musikalischen Größen (z.B. Alpha Blondy, Tiken Jah FACOLY, Cheick Tidiane SECK, Irénée GRANDY, Jean Philippe RIKYEL, Georges OUEDRAOGO, Alif Naaba, Bil Aka KORA, Roger WANGO, Yldevert MEDA, Luca FUZY, Irène TASSEMBEDO, Salia SANOU und Seydou BORO) auf.

Diese Ikone der burkinischen Musik war an der Aufnahme diverser Alben als Musiker, Komponist, Arrangeur oder musikalischer Leiter beteiligt, darunter auch mehrere Soundtracks Seit 2015 ist er Direktor des Maison de la Musique Afric Echos (2M-AE), und kümmert sich so um die Ausbildung junger Musik-Talente aus Burkina Faso und anderen afrikanischen Ländern.

Sylvain Dando PARE über seine
Teilnahme an der Operndorf-Residenz

Jeder Künstler, der sich verbessern möchte, muss sich in eine Residenz zurückziehen, die ihm die nötige Ruhe verschafft. Weniger als eine Stunde von Ouaga entfernt, gibt mir das Operndorf die Ruhe und Inspiration, die ich brauche und lässt mich mehr träumen. Ohne Zweifel ist das Operndorf für mich der Ort, an dem jeder Künstler sein kreatives Genie befreien will. Meine Residenz ermöglicht mir eine sehr produktive Zusammenarbeit mit Aguibou Bougobali SANOU bei seiner nächsten Tanz-, Koch- und Musikshow, aber auch die Schaffung neuer musikalischer Universen bei meinen persönlichen Projekten, und vor allem die nächtliche Recherche mit Aguibou und Domba SANOU. Ich freue mich sehr, meine Residenz in Operndorf zu machen und hoffe, bald wiederzukommen, um die begonnene Arbeit zu vertiefen.

Die Künstlerresidenz Jahrgang 2019 entstand mit freundlicher Unterstützung durch: