4. August 1983

Am 4. August 1983 organisierten junge fortschrittliche Soldaten mit Unterstützung des libyschen Präsidenten, Oberst Muammar Gaddafi, eines Freundes von Thomas Sankara, einen Staatsstreich und setzten Sankara und sein Team an die Macht von Burkina Faso, damals noch Obervolta. Am 4. August 1984 benannte der Nationale Revolutionsrat (CNR) unter Thomas Sankara an der Spitze das Land in Burkina Faso (Land der aufrechten Menschen) um, um sich vom kolonialen Erbe durch Frankreich zu distanzieren.

Im Alter von dreiunddreißig Jahren war Sankara bereits eine bekannte Persönlichkeit. Mit seinem Charisma und seiner Geradlinigkeit hatte er die nach Gerechtigkeit hungernde Menge für sich gewonnen.

Thomas Sankara gilt als Symbol für Frauenrechte, er verbot die weibliche Genitalverstümmelung, die Polygamie und die Zwangsheirat. Er forderte die Bevölkerung auf, lokale Produkte zu konsumieren. Gegen das Diktat der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds wehrte er sich vehement. In seiner 4-jährigen Präsidentschaft von 1983 bis 1987 hat er sich eingesetzt für den Kampf gegen Korruption, Armut und für eine bessere Erziehung. Mit seinen politischen Inhalten hat er Burkina Faso nachhaltig geprägt.

Poussi Sawadogo, Experte für Gender und Entwicklung, verteidigte 1999 seine Magisterarbeit an der Universität Ouagadougou im Fachbereich Kunst und Kommunikation mit dem Thema „Thomas Sankara und die Stellung der Frau: Eine revolutionäre Vision?“. In diesem Interview geht er auf die „feministische“ Ideologie Thomas Sankara ein.