Hebammen im Einsatz in unserer Krankenstation
Die Geburtshilfe in Burkina Faso steht vor großen Herausforderungen: Hohe Geburtenraten und eine oft unzureichende medizinische Infrastruktur auf dem Land führen zu beträchtlichen Risiken für Mutter und Kind. Die Säuglingssterblichkeit ist mit 53,9 Todesfällen pro 1.000 Geburten alarmierend hoch, insbesondere im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, wo die Rate bei nur 3 liegt. Vor allem in ländlichen Gebieten ist der Mangel an geschultem Fachpersonal und spezialisierter Versorgung gravierend.
Eine Besonderheit in Burkina Faso ist der hohe Anteil männlicher Hebammen, sogenannte „maïeuticiens“. Jede dritte Hebamme ist ein Mann, was historisch auf die Initiativen des ehemaligen Präsidenten Thomas Sankara zurückgeht, der die Gesundheitsversorgung insbesondere auf dem Land verbessern wollte. Dennoch stehen männliche Hebammen vor zusätzlichen Hürden: Aus kulturellen und religiösen Gründen gibt es Vorbehalte, da viele Familien, besonders im muslimischen Norden des Landes, ablehnen, dass Männer ihre Frauen während der Entbindung betreuen. Während in Städten oft weibliche Kolleginnen einspringen können, ist dies in ländlichen Regionen schwer umsetzbar.
Dank des GIZ-Förderprogramms „Klinikpartnerschaften“ konnte das Institut für Tropenmedizin der Charité (ITMIG) seine Arbeit in Burkina Faso verstärken und leistet wertvolle Unterstützung für die Gesundheitsversorgung vor Ort. Ziel dieser Partnerschaft ist es, die Qualität der Geburtshilfe in allen 69 Gesundheitsstationen des Bezirks zu verbessern und langfristig die hohe Mütter- und Kindersterblichkeit zu senken. Über 150 Hebammen und Gesundheitshelfer:innen wurden im Operndorf weitergebildet. Neben der Verbesserung der medizinischen Fähigkeiten stärken die Schulungen auch das Selbstvertrauen der Fachkräfte und fördern den Aufbau präventiver Gesundheitsprogramme in der Bevölkerung.
In unserer Krankenstation setzen wir auf präventive Aufklärung in Bereichen wie Ernährung, Hygiene und Krankheitsfrüherkennung. So werden nicht nur werdende Mütter, sondern auch Kinder in der Operndorf-Schule in wichtigen Gesundheitspraktiken unterrichtet. Die Klinik im Operndorf bietet seit 2014 Frauen, die bisher oft ohne Betreuung zu Hause entbinden mussten, erstmals eine gesicherte medizinische Versorgung und schafft damit einen sicheren Raum für Mutter und Kind.
Zusätzlich sorgt die Krankenstation für eine umfassende Gesundheitsinfrastruktur, die auf die speziellen Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung zugeschnitten ist. Neben der Versorgung akuter Erkrankungen setzt das Team auf präventive Maßnahmen, die nachhaltig wirken. Unser Ziel ist es, eine langfristige Verbesserung der Gesundheitssituation und Lebensqualität der Menschen in Burkina Faso zu erreichen.
Damit wir diese wichtige Arbeit fortführen und weiter ausbauen können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Jeder Beitrag – egal in welcher Höhe – hilft uns, das Leben vieler Menschen zu verbessern und die Zukunft der Kinder in Burkina Faso nachhaltig zu sichern. Bitte helfen Sie mit einer Spende und unterstützen Sie unsere Arbeit im Operndorf!