Das zweite Jahr in Folge: Burkina Faso ist die am meisten vernachlässigte Krise der Welt

Zum zweiten Mal in Folge hat Burkina Faso laut einem neuen Bericht des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC) die weltweit am meisten vernachlässigte Flüchtlingskrise. Die jährliche Liste der vernachlässigten Flüchtlingskrisen basiert auf drei Kriterien: Mangel an humanitärer Finanzierung, mangelnde Medienaufmerksamkeit und fehlende internationale politische und diplomatische Initiativen im Vergleich zur Anzahl der Menschen in Not. Fernab des der internationalen medialen Berichterstattung hat sich die Krise in Burkina Faso seit dem letzten Jahr weiter verschärft. In allen drei Bereichen hat sich die Vernachlässigung vertieft, am deutlichsten in der fortlaufenden Reduzierung der humanitären Finanzierung. Der Mangel an internationaler Unterstützung und Aufmerksamkeit wird durch die unzureichende Medienfreiheit noch verstärkt.

Nach Burkina Faso steht Kamerun an zweiter Stelle und ist seit 2018 jedes Jahr auf der Liste vertreten. Es folgen die Demokratische Republik Kongo, Mali und Niger, was bedeutet, dass zum ersten Mal alle drei Länder im zentralen Sahel zu den fünf am meisten vernachlässigten Krisen gehören.

„Die völlige Vernachlässigung von Vertriebenen ist zur neuen Normalität geworden“, sagte Jan Egeland, Generalsekretär des NRC. „Die lokalen politischen und militärischen Eliten ignorieren das Leid, das sie verursachen, und die Welt ist weder schockiert noch gezwungen, auf Geschichten der Verzweiflung und rekordverdächtige Statistiken zu reagieren. Wir brauchen einen globalen Neustart der Solidarität und einen Fokus auf die größten Bedürfnisse.“

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Beitragsbild © Ousmane Drabo /NRC